Auf Einladung des Rotary Club Taunusstein habe ich in einem Vortrag Deutsch-britische Beziehungen nach dem Brexit: Endlich Zeit für neue Missverständnisse? zu den folgenden Fragen Stellung genommen, die mich sehr bewegen:
- Wo reden Deutsche und Briten im politischen Leben aneinander vorbei, ohne es zu merken?
- Wie kann das sein, und wie sieht das genau aus?
- Was können wir in Krisenzeiten tun, um bessere Gespräche und Verhandlungen zu ermöglichen?
Ich habe drei Beispiele für Deckungsungleichheiten von Begriffen und Narrativen in der Politik genannt, ausgehend vom Wort “Premierminister”, von der Bildwelt des Zweiten Weltkriegs im öffentlichen Bewusstsein und, schließlich von meiner Forschung zum Begriff des “Bürgers” und des “Ausländers” in britischen und deutschen Medien.
Anschließend habe ich, ebenfalls anhand dreier Beispiele, vorgestellt, welche Auswirkungen sprachliche Missverständnisse auf unsere Handlungsfähigkeit in Verhandlungen haben können. Den Vortragsteil des Abends beschloss ich mit einem Plädoyer, das sprachliche, politische und ethische Überlegungen thesenartig zusammenfasste.
Ich habe mich sehr gefreut, dass die Diskussion wirklich lebhaft war. Es kam klar zum Ausdruck, wie sehr meine Gastgeber und Gesprächspartner an guten Beziehungen über Grenzen hinweg interessiert sind, und das nehme ich als Ermutigung für die weitere Arbeit zu den Themen politische Sprache und deutsch-britische Beziehungen.